Asthma ist nicht gleich Asthma: Während der eine Betroffene nur selten und mit eher leichten Beschwerden zu tun hat, wird ein anderer häufig und von sehr starker Atemnot geplagt. Doch wie lassen sich die einzelnen Asthma-Arten genau unterscheiden?
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Asthma: Die Schweregrade bestimmen die Lebensqualität
Asthma führt zu einer Einschränkung der Lebensqualität, die mit der Schwere des Krankheitsbildes korreliert. Fühlen sich Patienten mit leichtem Asthma in ihrem Aktivitätsradius kaum eingeschränkt, sind schon Patienten mit mittelschwerem, anhaltendem Asthma in ihrer Lebensqualität beeinträchtigt. Allgemein lassen sich drei Kontrollgrade unterscheiden:
- unkontrolliertes Asthma
- teilweise kontrolliertes Asthma
- kontrolliertes Asthma
Diese Abstufung der Asthma-Kontrollgrade, ob also kontrolliertes oder unkontrolliertes Asthma vorliegt, ist davon abhängig, wie gut der Patient im Rahmen der medikamentösen Behandlung eingestellt ist. Grundsätzlich sollte die Dosierung der Asthma-Basistherapie so lange erhöht werden, bis der Patient weitestgehend beschwerdefrei ist.
Wenn die Erkrankung durch die Therapie mit hochdosierten, inhalativen Medikamenten kaum oder gerade noch kontrolliert werden kann, spricht man von schwerem Asthma. Patienten, die an dieser Form leiden, sind häufig in ihren Alltagsaktivitäten und ihrer Lebensqualität eingeschränkt.
Für viele dieser Betroffenen kommen moderne Therapiemöglichkeiten infrage. So zum Beispiel die Anti-IgE-Behandlung bei allergischem Asthma, die einen deutlichen Rückgang der einengenden Symptome bewirken und damit einen großen Schritt zurück in ein aktives Leben markieren können.
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Welche Asthma-Arten gibt es?
Leidet ein Betroffener unter Asthma, ist der Alltag für ihn mit einigen Herausforderungen verbunden. Die gesteigerte Entzündungsneigung der Bronchien kann, ebenso wie die damit verbundene Überempfindlichkeit, jederzeit einen Asthmaanfall mit akuter Atemnot und starkem Hustenreiz auslösen. Einige Reize im Umfeld des Asthmatikers begünstigen diese Reaktion: Faktoren wie Tabakrauch, Wind oder bei Allergikern auch die entsprechenden Allergene – beispielsweise Pollen oder Hausstaub – können zu einem Asthmaanfall oder einer Verschlimmerung der Beschwerden beitragen.
Die chronisch-entzündliche Erkrankung der Atemwege ist dabei von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Die verschiedenen Asthma-Phänotypen (Ausprägungen) lassen sich zum Beispiel nach dem zugrundeliegenden Krankheitsmechanismus, den Auslösern der Symptome oder dem Auftreten der Beschwerden einteilen. Zu den verbreitetsten Asthma-Arten gehören unter anderem:
Allergisches Asthma
Wer an einer Allergie leidet, reagiert auf bestimmte Stoffe in seiner Umwelt überempfindlich. Bei allergischem Asthma wirkt sich diese überzogene Reaktion des Immunsystems auch auf die Lunge aus: Durch die typischen Asthma-Symptome versucht sich die Bronchialschleimhaut vor dem Kontakt mit dem Allergen zu schützen: Die Atemwegsmuskulatur zieht sich krampfartig zusammen, um die Einatmung der Allergene zu minimieren – mit teils sehr ernsten Folgen für den Betroffenen.
Intrinsisches (nicht-allergisches) Asthma
Bei nicht-allergischem Asthma spielen Allergene – wie es der Name bereits verrät – keine Rolle. Doch auch hier steckt ein in seiner normalen Funktion gestörtes Immunsystem hinter den Beschwerden: Die Abwehrzellen des Körpers reagieren stark überempfindlich auf kleinste Veränderungen, wie sie beispielsweise durch kalte Umgebungsluft oder körperliche Anstrengung entstehen können. Den Ausgangspunkt für die Entstehung von intrinsischem Asthma stellt in vielen Fällen ein Atemwegsinfekt dar. Meist beginnt diese Art von Asthma nach dem 30. Lebensjahr.
Gemischtförmiges Asthma
Oftmals sind die beiden oben genannten Asthma-Arten nicht immer ohne Weiteres voneinander zu trennen. Man geht davon aus, dass rund 25 Prozent der schwerbetroffenen Asthmatiker unter einem gemischtförmigen Asthma leiden sowie 25 Prozent unter nicht-allergischem Asthma. 50 Prozent der Betroffenen weisen allergiebedingtes Asthma auf. In der Regel entwickelt sich das gemischtförmige Asthma aus einem vorhergehenden, allergischen Asthma: Die Grunderkrankung basiert dabei weiterhin auf einer allergischen Reaktion, allerdings treten Allergene hier zugunsten von nicht-allergischen Auslösern in den Hintergrund.
Spät auftretendes Asthma
Bei spät auftretendem Asthma (auch „late onset Asthma“) handelt es sich um eine Art der Erkrankung, die vergleichsweise spät festgestellt wird: Die Betroffenen sind zum Zeitpunkt der Diagnose 18 Jahre oder (deutlich) älter. Möglich ist hier sowohl eine allergiebedingte als auch intrinsische oder gemischtförmige Ausprägung. Charakteristisch ist in der Regel ein schwererer Verlauf als bei früh auftretendem Asthma.
Asthma mit fixierter Atemwegsobstruktion
Besteht das Asthma bereits sehr lange, kann es beim Patienten zu einer sogenannten fixierten Flusslimitation kommen. Das bedeutet, dass der Atem nicht wie bei einem gesunden Menschen „fließen“ kann: Die Atmung ist eingeschränkt und mit Anstrengung verbunden. Im Rahmen dieser Art von Asthma bleibt diese Limitation bestehen – sie entsteht durch Umbauprozesse in den Bronchien.
Asthma mit Adipositas
Trifft eine Asthma-Erkrankung mit starkem Übergewicht (Adipositas) zusammen, sind in vielen Fällen besonders stark ausgeprägte Beschwerden im Bereich der Atemwege zu beobachten. Die überschüssigen Kilos scheinen bestehendes Asthma also zu verschlimmern – zudem steht Übergewicht als Risikofaktor für Asthma im Verdacht.
Eosinophiles Asthma
Liegt bei einem Asthma-Kranken eine besonders große Anzahl an eosinophilen Granulozyten vor, spricht der Arzt von eosinophilem Asthma. Eosinophile Granulozyten zählen zu den weißen Blutkörperchen und sind als Teil des Immunsystems insbesondere an der Immunabwehr und der Bekämpfung von Parasiten beteiligt.
Für Betroffene ist es sehr wichtig zu wissen, an welcher Art von Asthma sie leiden. Nur so können entsprechende Medikamente maßgeschneidert auf ihre Bedürfnisse zum Einsatz kommen und die richtigen Methoden zur Vorbeugung angewendet werden.
Belastungs- bzw. Anstrengungsasthma
Diese Asthma-Art tritt vorrangig während, aber auch in Folge körperlicher Anstrengung wie beispielsweise beim Sport auf. Durch die beschleunigte Mundatmung in Belastungssituationen verengen sich die Bronchien, Reizhusten, Atemnot & Co. sind die Folge. Belastungsasthma tritt oft kombiniert mit anderen Arten von Asthma auf, seltener isoliert.
Wussten Sie schon, dass…
…Asthma zu den häufigsten chronischen Erkrankungen gehört? Weltweit sind rund 300 Millionen Menschen betroffen. In Nordamerika, Großbritannien, Irland, Australien und Neuseeland ist die Krankheitsrate am höchsten. In Deutschland sind etwa drei bis fünf Prozent der erwachsenen Bevölkerung und zirka zehn Prozent der Kinder an Asthma erkrankt.
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