Arzt und Eltern sprechen ständig von Asthma – doch, was ist das eigentlich? Wie ist das, mit Asthma in die Schule zu gehen, Sport zu machen oder in den Urlaub zu fahren? Diese und mehr Fragen kommen auf, wenn die Diagnose Asthma fällt. Antworten gibt es hier.
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Was ist Asthma?
Asthma bedeutet, dass Deine Atemwege erkrankt sind. Das merkst Du daran, dass Du ab und an Anfälle bekommst, bei denen Du das Gefühl hast, keine Luft mehr zu kriegen. Diese Atemnot ist ganz typisch für Asthma. Auch ein pfeifendes Geräusch beim Atmen und ein trockener Husten kommen bei Asthma häufig vor.
Glücklicherweise ist Asthma eine Erkrankung, die man heute gut in den Griff bekommen kann. Trotzdem tauchen natürlich viele Fragen auf, wenn die Diagnose Asthma gestellt wird.
Deswegen ist es sehr wichtig, dass Du Dich umfassend informierst: Denn je mehr Du weißt, desto besser kannst Du mit der Krankheit umgehen.
Du solltest zum Beispiel wissen, was einen Asthmaanfall auslösen kann, was bei einem Anfall mit Deinem Körper passiert und wie Du Deine Medikamente richtig anwendest, um Deinen Alltag so symptomfrei wie möglich zu gestalten.
Woher kommt Asthma bei Kindern?
Warum Du Asthma hast, das weiß keiner so genau. Die Ärzte versuchen das immer noch herauszufinden. Es gibt jedoch einige Dinge, die bei Kindern mit Asthma häufig vorkommen:
- Bekommst Du im Frühling geschwollene Augen und mehr Asthmaanfälle? Oder merkst Du, dass Du beim Streicheln einer Katze oder eines Hundes Probleme mit dem Atmen bekommst? Dann hast Du vermutlich eine Allergie, zum Beispiel auf Blütenpollen oder Tierhaare. Diese Allergien führen bei vielen Kindern zu Asthma.
- Wenn Deine Eltern oder Geschwister Allergien, Neurodermitis oder Asthma haben, hast Du die Erkrankung vielleicht geerbt.
Verschiedene Untersuchungen im Krankenhaus und beim Arzt werden zeigen, ob Du eine Allergie hast oder nicht. Dann wirst Du einige Medikamente bekommen, wie zum Beispiel ein Asthmaspray. Die werden Dir helfen, dass Du weniger Atemnot hast und Deine Allergie besser wird.
Haben viele Kinder Asthma?
Fast jedes zehnte Kind in Deutschland leidet an Asthma. Damit ist Asthma die häufigste chronische (dauerhafte) Erkrankung im Kindesalter. Wenn Du Dich also schon einmal gefragt haben solltest, warum gerade Du Asthma hast, ist es vielleicht ein kleiner Trost zu wissen: Du bist nicht allein mit diesem Problem.
Wie stellt der Arzt Asthma fest?
Es besteht der Verdacht, dass Du Asthma hast? Dann kommen einige Untersuchungen auf Dich zu, viele wirst Du regelmäßig wiederholen müssen. Du brauchst Dir aber keine Sorgen zu machen: Die allermeisten Tests tun nicht weh. Bei einigen wirst Du allerdings ein wenig mitarbeiten müssen.
- Zuerst stellt der Arzt Dir und Deinen Eltern ganz viele Fragen, zum Beispiel: Seit wann hast Du die Beschwerden? Wann treten sie auf? Wie fühlst Du Dich?
- Lungentests zeigen, wie es Deiner Lunge geht. Für diese Tests musst Du meist in ein Gerät atmen. Du wirst dabei aufgefordert, so kräftig und schnell zu pusten, wie Du kannst. Eventuell musst Du auch ein Spray einatmen und dann wird der Lungenfunktionstest wiederholt.
- Eine kleine Blutprobe zeigt dem Arzt, welche Asthma-Art (allergiebedingt oder nicht-allergiebedingt) Du hast und wie es Deinen Atemwegen geht.
- Wenn der Arzt vermutet, dass Du eine Allergie hast, dann wird er womöglich einen Allergietest durchführen. Dabei wird ausprobiert, ob Du auf bestimmte Stoffe wie Tierhaare oder Pollen überempfindlich reagierst.
Nach diesen Tests weiß Dein Arzt, welche Behandlung für Dich am besten ist.
Was kann Dir helfen?
Es gibt verschiedene Medikamente, die Dir helfen können. Dein Arzt wird Dir die passenden Mittel verschreiben. Dabei gilt: Du solltest mit so wenig Medikamenten wie nötig auskommen. Wahrscheinlich bekommst Du einen Inhalator oder ein Spray, das Du regelmäßig benutzen musst.
Ein Akutspray, dass Du bei Atemnot einnimmst, lässt einen Asthmaanfall schnell wieder besser werden.
Was Dir noch helfen kann:
- Wenn Du eine oder mehrere Allergien hast, achte darauf, dass Du mit den Auslösern der Allergie so wenig wie möglich in Kontakt kommst. Allergien sollten extra behandelt werden.
- In einer Asthmaschulung lernst Du, wie Du mit der Erkrankung im Alltag umgehen kannst. Dazu gehört auch, wie Du Deine Atemmuskulatur stärkst oder wie Du bei einem Notfall reagierst.
- Du kannst auch, zusammen mit Deiner Mama oder Deinem Papa, an einer Kur teilnehmen. Auch dort erfährst Du viel über Asthma, die richtige Ernährung und Bewegung. Deinen Eltern wird gezeigt, wie Sie Dich optimal unterstützen können.
- Bei der Physiotherapie lernst Du Atemtechniken, Entspannungsübungen und wie Du am besten husten kannst.
Zu einer Asthma-Behandlung gehört auch eine regelmäßige Kontrolle Deiner Lunge. Du wirst also immer wieder Kontrolltermine beim Arzt haben. Zu Hause kannst Du Deine Lunge selber mit einem sogenannten Peak-Flow-Meter testen. Ein Asthma-Tagebuch, das Du zusammen mit Deinen Eltern ausfüllst, hilft Dir, einen Überblick zu behalten.
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Wie ändert sich Dein Leben mit Asthma?
Grundsätzlich ist das Ziel Deiner Asthmatherapie, Dir ein völlig normales Leben mit Spiel, Spaß, Sport und allem, was sonst noch dazugehört, zu ermöglichen.
Sport kannst Du auch mit Asthma machen – das ist sogar gut, denn es stärkt Deine Atemwege und hilft Dir, gesund zu bleiben. Auch in den Urlaub kannst Du fahren. Für Deine Gesundheit sind Ferien am Meer oder in den Bergen besonders gut.
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Wichtig für Dich ist: Egal, ob Du in der Schule, auf einem Ausflug oder im Schwimmbad bist: Du musst stets Deine Notfallmedikamente und Deinen Inhalator bei Dir haben.
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Asthma für Eltern erklärt
Was bedeutet es, wenn mein Kind Asthma hat? Wie kann ich es unterstützen?
Gut zu wissen
Es kann schon mal vorkommen, dass Dich Klassenkameraden, die nicht viel von Asthma wissen, deswegen hänseln. Wenn so etwas passiert, hilft es immer, ganz offen mit Deiner Krankheit umzugehen. Es muss Dir nicht peinlich sein, Dein Spray vor Deinen Freunden zu benutzen. Erkläre ihnen einfach, warum Du jetzt kurz inhalieren musst – dann wird sich auch niemand über Dich lustig machen.
Was kann Deine Familie tun?
Auch innerhalb der Familie gilt: Je mehr Deine Eltern und Deine Geschwister über Asthma wissen, desto unbeschwerter wird Euer Alltag. Dazu gehört vor allem eine gehörige Portion Verständnis auf allen Seiten. Denn wenn ein Kind Asthma hat, betrifft das immer die ganze Familie.
Natürlich werden Deine Eltern stets versuchen, Dich wo es geht zu unterstützen. Gerade, wenn sich Dein Krankheitsverlauf verschlechtern sollte, werden sie alles tun, um Dich wieder zu motivieren.
Dass es ab und an zu Reibereien wegen Deiner Asthmaerkrankung kommt, ist nicht zu vermeiden. Vielleicht hast Du manchmal einfach keine Lust, Deine Medikamente zu nehmen, oder Deine Geschwister beschweren sich, weil sie wegen Deines Hustens nachts nicht schlafen können. In solchen Situationen solltet Ihr offen über diese Probleme reden – zusammen findet Ihr ganz sicher eine Lösung.
Gut zu wissen
Die Behandlung von Asthma erfordert viel Zeit und Disziplin – und das täglich. Klar, dass es Dir manch-
mal reicht und Du einfach keine Lust auf Untersuchungen oder Medikamente hast. Doch denk immer daran: Die Behandlungen sollen Dir helfen, dass Du weniger Anfälle hast und ein normales Leben führen kannst.
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