Gerade in der Nacht haben es viele Asthmatiker schwer: Beschwerden wie Atemnot und Reizhusten treten nachts und im Liegen besonders häufig auf. Das sorgt oftmals nicht nur für Angst vor dem Schlafengehen, sondern kann auch zu Müdigkeit sowie Konzentrationsmangel am nächsten Tag führen und die Lebensqualität einschränken.
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Reizhusten nachts – eine große Belastung
Das Immunsystem ist täglich damit beschäftigt, Krankheitserreger abzuwehren. Bei Menschen mit Asthma ist es besonders übereifrig: Hier reagiert es schon auf kleinste, völlig ungefährliche Reize aus der Umwelt mit einer überzogenen Abwehrreaktion. In der Folge verkrampft die Atemmuskulatur und die Schleimproduktion der Bronchialschleimhaut (die Schleimhaut in den Atemwegen) steigt an. Folgende Symptome können daraus entstehen:
- Kurzatmigkeit und Atemnot
- erschwerte und verlangsamte Ausatmung
- starker, trockener Husten (im späteren Verlauf häufig auch mit Schleimbildung)
- charakteristische Atemgeräusche („Giemen“)
- hoher Puls
- in schweren Fällen: blaugefärbte Lippen und/oder Nägel
Wann sich diese Beschwerden ausbilden, hängt in hohem Maße von den jeweiligen Asthma-Auslösern ab – und von der Tageszeit: Atemnot, Reizhusten und Co. entstehen nachts häufiger als tagsüber. Unter anderem liegt das daran, dass die Neigung zu Asthmaanfällen, wie viele andere Funktionen und Vorgänge auch, dem Tag-Nacht-Rhythmus des Körpers unterliegt. In der Nacht sind die Bronchien (luftleitende Atemwege) natürlicherweise weniger geweitet als tagsüber, was asthmatische Beschwerden deutlicher wahrnehmbar macht, als das tagsüber der Fall wäre. Ebenso ist die Entzündungsbereitschaft im Körper nachts gesteigert – und gerade Hausstaub-Allergiker sind ihrem Allergen im Bett weitaus stärker ausgesetzt als am Tag. All diese Faktoren tragen somit dazu bei, dass es nachts häufiger zu Reizhusten und Atemnot kommt.
Für die Betroffenen ist es eine immense Belastung, in der Nacht mit Atemnot und starkem Husten rechnen zu müssen. Bestehende Atemnot fühlt sich im Liegen meist deutlich schwerer und bedrohlicher an – unter anderem auch, weil nachts die Möglichkeit, sich selbst abzulenken, geringer ist. Die Kombination aus Sorge vor möglichen Beschwerden und tatsächlich schwereren Symptomen sorgt daher bei vielen Asthmatikern für unruhigen Schlaf mit mangelnder Erholung und sinkende Lebensqualität.
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Atemnot und Reizhusten nachts wirkungsvoll abwenden
Grundsätzlich unterscheidet sich die Therapie von Atemnot in der Nacht kaum von der „normalen“ Asthma-Therapie. Betroffene, die vor allem nachts mit schweren Beschwerden kämpfen, haben – wie andere Asthmatiker – ein Bedarfsmedikament und inhalieren außerdem zweimal täglich ein cortisonhaltiges Präparat.
Mit der richtigen Vorbeugung können auch die Betroffenen selbst einiges zu einer erholsamen Nachtruhe beitragen:
- Achten Sie auf eine gesunde Lebensweise mit ausreichend Bewegung.
- Verzichten Sie auf Rauchen und andere Angewohnheiten, die Ihr Asthma verschlechtern könnten.
- Bei einer Pollenallergie sollten Sie, wenn möglich, nur morgens und abends lüften – dann ist die Pollenkonzentration am niedrigsten. Vermeiden Sie es zudem, während der Pollenzeit zu viel Zeit an der frischen Luft zu verbringen, um die Lunge nicht unnötig zu belasten.
- Wer Probleme mit einer Hausstaubmilben-Allergie hat, sollte auf allergikerfreundliches Bettzeug achten. Spezielle Bezüge können die Milben-Belastung weiter verringern.
- Schaffen Sie in Ihrem Schlafzimmer eine ruhige Atmosphäre und legen Sie Ihre Notfallmedikamente griffbereit ab – so können Sie beruhigt schlafen gehen, weil Sie wissen, dass bei Atemnot oder Reizhusten, die nachts auftreten könnten, Hilfe nah ist.
- Häufiges nächtliches Erwachen ist ein deutliches Anzeichen für unkontrolliertes Asthma. Patienten, die mehr als einmal pro Woche nachts aufgrund ihres Asthmas aufwachen, sollten einen Lungenfacharzt aufsuchen und Ihre Therapie überprüfen lassen.
Ebenso wichtig wie diese Punkte ist es aber auch, Ruhe zu bewahren. Versuchen Sie nicht zu große Angst vor Atemnot in der Nacht zu entwickeln; letztendlich steigert das nur den unruhigen Schlaf. Außerdem können auch psychische Belastungen – wie die Angst vor der Atemnot – für Asthmaanfälle verantwortlich sein.
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