Asthmatiker leiden oft auch unter Nasenpolypen, 20 bis 40 Prozent der Menschen mit Asthma bronchiale sind davon betroffen. Nasenpolypen sind gutartige Wucherungen der Schleimhaut, die sich innerhalb der Nase und in den Nasennebenhöhlen befinden.
Die Ursache von Nasenpolypen ist noch nicht endgültig erforscht. Sie entstehen aber als Folge von chronischen Entzündungen der Schleimhäute der Nase und der Nasennebenhöhlen (chronische Rhinosinusitis, CRS). Faktoren wie Allergien, Unverträglichkeit von Schmerzmedikamenten und eben Asthma bronchiale können eine CRS begünstigen.
Wo bilden sich Nasenpolypen?
Novartis
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Den inneren Teil der Nase bilden verschiedenen Hohlräume: Auf beiden Seiten der Nase münden die Nasenlöcher jeweils in einen Nasenvorhof, der in die Nasenhaupthöhle (siehe Abbildung, 5) übergeht. Diese Bereiche trennt die Nasenscheidewand. In den Nasenhaupthöhlen befinden sich in den seitlichen Wänden die drei als Nasenmuscheln bezeichnete Knochenlamellen. Unterhalb jeder dieser Nasenmuscheln verläuft ein Nasengang. Über den mittleren Nasengang (6,9) sind die drei Nasennebenhöhlen (Kieferhöhlen (2), Stirnhöhlen (1) und Siebbeinzellen (3,8) beziehungsweise -höhlen) mit der Nasenhaupthöhle verbunden. Der obere Nasengang (7,10) führt zur vierten Nasennebenhöhle, der Keilbeinhöhle (4), die nicht paarweise angelegt ist.
Außer dem Nasenvorhof sind alle genannten Hohlräume von der Nasenschleimhaut ausgekleidet. In ihr können sich Nasenpolypen bilden – als Aufwerfungen der Schleimhaut, die sich stiel- oder tropfenförmig, aber auch flächig in eine Nasennebenhöhle oder in die Nasenhaupthöhle vorwölben. Bei Nasenpolypen handelt es sich um Hyperplasien – das sind Wucherungen durch Vermehrung der Zellen eines Gewebes wie eben der Nasenschleimhaut. Sie können wenige Millimeter und ebenso mehrere Zentimeter groß sein.
Nasenpolypen bilden sich häufig in Bereichen der Nase, die sehr eng angelegt sind und in denen es daher schneller zu Belüftungs- und Sekretabflussstörungen kommt. Das begünstigt Entzündungen. Zu diesen Bereichen zählen die Siebbeinhöhlen und die Keilbeinhöhle sowie der sogenannte ostiomeatale Komplex – die Region des mittleren Nasengangs, in dem sich die Verbindungen zu den drei Nasennebenhöhlen treffen. Aber auch der individuelle anatomische Aufbau der betroffenen Nase wie etwa eine gekrümmte Nasenscheidewand können Entzündungen begünstigen.
Nasenpolypen sind nicht mit den umgangssprachlich als Polypen bei Kindern bezeichneten Symptom zu verwechseln. Denn damit ist die krankhafte Vergrößerung der Rachenmandeln gemeint, die teilweise oder komplett operativ entfernt werden. Die Bezeichnung Polypen ist hier medizinisch nicht korrekt.
Behandlung von Nasenpolypen
Für die Behandlung von Nasenpolypen besprechen Ärzte mit ihren Patienten mögliche Therapien. Ausschlaggebend sind die Größe und Lage der Nasenpolypen sowie das Ausmaß der Beschwerden. Mögliche Therapien reichen von der Linderung der Symptome über die Behandlung mit Medikamenten bis zu einer Operation.
Die häufigste Therapie von Nasenpolypen erfolgt medikamentös – in der Regel mit kortisonhaltigen Nasensprays. Diese hemmen das Wachstum der Wucherungen und können in manchen Fällen sogar eine Rückbildung bewirken.
Wenn die Nasenpolypen zu groß sind oder Medikamente nicht die gewünschte Wirkung zeigen, lassen sie sich mit einer Operation minimalinvasiv entfernen.
Darüber hinaus stehen Biologika als eine andere medikamentöse Behandlungsoption zur Verfügung. Dabei handelt es sich um biotechnologisch aus Zellkulturen hergestellte Präparate, die gezielt in Entzündungsprozesse eingreifen und einen hemmenden oder rückbildenden Effekt auf die Nasenpolypen haben können.
Weitere Informationen rund um das Thema Nasenpolypen finden Sie auf unserer Patienten-Webseite.