Bei einem Infektasthma lösen Virusinfektionen, etwa eine Erkältung, die Symptome eines Asthma bronchiale aus. Das betrifft im besonderen Kleinkinder, aber auch ältere Kinder und Erwachsene können darunter leiden. Eine Abgrenzung zur obstruktiven Bronchitis fällt meist schwer. Als Behandlung stehen Medikamente zur Verfügung, die die Bronchien erweitern und Entzündungen hemmen. Gerade bei kleinen Kindern bessert sich ein Infektasthma häufig, wenn sie älter werden.
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Symptome bei Infektasthma
Typisch für Infektasthma ist, dass während oder nach einer Erkrankung der Atemwege Asthmasymptome auftreten. Dazu gehören:
- wiederholte Reizhustenanfälle
- eine erschwerte Atmung mit pfeifenden Geräuschen, Giemen (auffällige Atemgeräusche)
- bei schweren Anfällen Atemnot und Blaufärbung der Lippen
Speziell bei Kleinkindern sind diese Symptome im Rahmen einer Erkältung mit Husten verbreitet. Bei ihnen sind die Atemwege noch zart und empfindlich, sodass bei einer Bronchitis häufig Verengungen (Obstruktionen) entstehen. Dazu kommt, dass die Schleimhäute der Bronchien anschwellen und vermehrt Sekret absondern, was die Atmung behindert. Die Beschwerden eines Asthma bronchiale entwickeln sich.
Im Schulkindalter tritt dann das allergische Asthma in den Vordergrund. Hier lösen Allergien, beispielsweise gegen Pollen oder Hausstaubmilben, die Erkrankung aus.
Asthma nach einer Erkältung
Viele Asthmatiker kennen das: Eine Erkältung ist mitunter der Auslöser für Asthmaanfälle oder eine dauerhafte Verschlechterung des Zustands. Forscher haben einen Mechanismus aufgedeckt, der zeigt, dass übliche Erkältungsviren, beispielsweise Rhinoviren, die Atemwegsbeschwerden verschlimmern können. Der Grund: Die Widerstandskraft der Lungenzellen von Asthmatikern ist gegenüber den Viren deutlich geschwächt.
Infektasthma oder Bronchitis?
Die Abgrenzung zwischen Infektasthma und obstruktiver Bronchitis ist vor allem in den ersten Lebensjahren schwer. Kleine Kinder können Lungenfunktionstests, die üblicherweise zur Asthma-Diagnose gemacht werden, noch nicht durchführen. Und auch bei der obstruktiven Bronchitis sind verengte Atemwege charakteristisch. Besonders bei Kindern, die immer wieder eine Bronchitis entwickeln, ist eine genaue Diagnose kaum zu treffen. Daher bedeuten Bezeichnungen wie Infektasthma, obstruktive Bronchitis oder infektgetriggertes Asthma in dieser Altersklasse oft dieselbe Erkrankung.
Der behandelnde Arzt muss genau nachfragen: Lag oder liegt eine Erkältung vor, die das Asthma ausgelöst haben kann? Bestehen asthmatische Beschwerden auch nachts oder nach Anstrengung?
Gut zu wissen
Allgemein lässt sich sagen: Hat der Patient nur während oder einige Wochen nach einer Erkältung Hustenanfälle oder eine pfeifende Atmung, spricht das für eine wiederkehrende obstruktive Bronchitis. Kommt es aber auch zwischen Infekten, zum Beispiel nach körperlicher Belastung, zu Problemen, handelt es sich vermutlich um Asthma.
Bei den meisten Kindern, die unter Infektasthma leiden, verliert sich mit zunehmendem Alter die Anfälligkeit für die Erkrankung. Dennoch: Circa 20 bis 30 Prozent der Kinder mit Infektasthma im frühen Kindesalter entwickeln ab dem Schulalter ein allergisches Asthma.
Reliever und Controller: Behandlung eines Infektasthmas
Die genaue Behandlung hängt in erster Linie davon ab, wie oft die Asthmabeschwerden auftreten. Sind sie nur in bestimmten Situationen vorhanden, beispielsweise während einer Erkältung, verschreibt der Arzt in der Regel ein Mittel zum Inhalieren. Dieses als Reliever bezeichnete Medikament stammt aus der Wirkstoffgruppe der Beta-Sympathomimetika und erweitert sowie entspannt die Muskulatur der Bronchien. Reliever wirken nur kurzfristig, sie helfen nicht gegen die zugrundeliegende Erkrankung.
Treten immer wieder Einschränkungen oder Asthmaanfälle auf, kommt eine Dauerbehandlung, ein sogenannter Controller, zum Einsatz. Dieser wirkt vorbeugend, indem er die Entzündung in den Bronchien bekämpft. Als Wirkstoffe gelten Glucocorticoide als Mittel der Wahl. Vor allem als Inhalation angewendet, gelangen sie nur in geringen Mengen ins Blut, wo die meisten Nebenwirkungen zu befürchten sind. Zwar ist ein inhalatives Präparat nicht nebenwirkungsfrei, aber letztendlich muss der Arzt entscheiden, ob der Nutzen gegenüber den Risiken überwiegt.
Tipp
Mehr zu Asthma bei Kindern erfahren Sie in unserer Kinderwelt
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Asthma richtig behandeln
Auf die passende Behandlung kommt es an: Um die Beschwerden bei Asthma zuverlässig zu lindern, müssen die richtigen Medikamente zum Einsatz kommen.
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